Einen Hörsturz erleiden oft Menschen, die kurze Zeit zuvor viel Stress hatten.

Betroffene können plötzlich auf einem Ohr nicht mehr oder nur noch schwer hören, manchmal sind beide Ohren beeinträchtigt. Jährlich verlieren in Deutschland nach Angaben der Deutschen Tinnitus-Liga mehr als 15 000 Menschen plötzlich das Hörvermögen. Der Hörsturz trifft dabei zunehmend Jüngere. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig bekannt.

Schnelle Selbstheilung möglich

Viele Hörstürze heilen innerhalb eines Tages von selbst. Je schwerer der Hörverlust ist, desto schlechter sind allerdings die Aussichten. Die Heilungschancen steigen bei frühzeitiger Behandlung deutlich an. Der Patient sollte möglichst schnell Infusionen mit durchblutungsfördernden Medikamenten und Vitamin B erhalten, in besonders schweren Fällen auch Kortikoide, die gegen Entzündungen und Schwellungen helfen.

Pfeifen, Rauschen oder Klingeln

Ein Hörsturz wird oft als ein „Infarkt im Ohr” beschrieben: Das Blut wird in seinem Fluss durch die Blutgefäße des Ohres gestört. Dadurch bricht die Sauerstoffversorgung der im Innenohr sitzenden, hoch empfindlichen Sinneszellen ab. Als Folge versagen sie ihren Dienst. Den Hörsturz begleiten häufig quälende Ohrgeräusche (Tinnitus) wie Pfeifen, Rauschen oder Klingeln. Viele Betroffene leiden auch unter Schwindelsymptomen und berichten von einem dumpfen Druckgefühl, als hätten sie Watte im Ohr.

Durch einen schnellen Therapiebeginn ist die Wiederherstellung der Hörfähigkeit zu 80 bis 90 Prozent möglich. Bei einem Großteil der Betroffenen kommt es innerhalb von acht bis zehn Tagen zu einer deutlichen Besserung. Manchmal dauert es aber auch Wochen oder Monate.

Frauen genauso betroffen wie Männer

Als wahrscheinliche Auslöser der Durchblutungsstörungen gelten Herzerkrankungen, Blutdruckschwankungen, Erkrankungen der Halswirbelsäule, Virusinfekte oder allergische Reaktionen. Der Hörsturz ist nach Medizinerangaben die häufigste Funktionsstörung des Innenohrs. Die meisten Betroffenen sind zwischen 50 und 60 Jahre alt. Frauen trifft er ebenso häufig wie Männer.
Quelle: focus.msn.de

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