Wissenschaftler von der Wayne State University in Detroit und vom Max-Planck- Institut für Bildungsforschung in Berlin untersuchten in einer Langzeitstudie das Gehirn gesunder Erwachsener im Alter zwischen 20 und 77 Jahren mit Hilfe der Kernspintomographie. In regelmäßigen Abständen von fünf Jahren wurde das Volumen von bestimmten Hirnregionen bei den Freiwilligen vermessen. Die Auswertung ergab, dass bei elf der insgesamt zwölf untersuchten Bereiche das Hirnvolumen im Laufe der Zeit deutlich abnahm. Nur der Bereich im visuellen Kortex (Sehrinde) war von der Schrumpfung weitgehend ausgenommen. Des Weiteren zeigte sich, dass die Gehirnalterung bei Frauen und Männern vergleichbar ist, und auch Personen mit überdurchschnittlich großen Gehirnvolumina waren davon betroffen. Dennoch ist die Hirnalterung ein sehr individueller Prozess, denn die Volumenänderung war bei den einzelnen Studienteilnehmern unterschiedlich stark ausgeprägt. Als wichtiger Risikofaktor für eine schnelle Hirnalterung konnte der Bluthochdruck identifiziert werden. 19 Probanden wiesen entweder bereits zu Studienbeginn einen erhöhten Blutdruck auf oder entwickelten eine Hypertonie während der Studienverlaufs. Obwohl der Bluthochdruck bei den Betroffenen medizinisch gut kontrolliert wurde, kam es bei diesen Patienten zu einer sehr starken Volumenabnahme von gedächtnisrelevanten Regionen wie des Hippocampus oder auch der weißen Substanz im präfrontalen Kortex. Dieser Effekt war umso stärker ausgeprägt, je länger der Betroffene bereits an einem Bluthochdruck litt. Ulman Lindenberger, einer der Studienleiter, berichtet: "Bluthochdruck ist offenbar noch gefährlicher als bislang vermutet, vielleicht erhöht er sogar das Risiko, an Alzheimer zu erkranken.

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