Für die große Mehrheit der Bundesbürger ist eine Zwei-Klassen-Medizin zwischen Kassen- und Privatpatienten längst Realität. 80 Prozent der Deutschen sind laut einer am Donnerstag in Gütersloh veröffentlichten Studie der Bertelsmann- Stiftung der Ansicht, dass nicht jeder Bürger den gleichen Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung hat. Wie aus dem «Gesundheitsmonitor» der Stiftung hervorgeht, sind 56 Prozent der Privatversicherten mit der Versorgung «zufrieden» oder «sehr zufrieden». Dagegen sind nur 35 Prozent der Mitglieder einer gesetzlichen Krankenversicherung dieser Ansicht. «Gesetzlich Versicherte müssen im Vergleich zu Privatpatienten oft längere Wartezeiten, einen geringeren Leistungsumfang und schlechteren Service in Kauf nehmen», sagte Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung. Dies liege in der unterschiedlichen Vergütung ärztlicher Leistungen begründet. Der Studie zufolge fordern mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Kassenpatienten eine bessere medizinische Behandlung. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) befürchten, im Alter nicht ausreichend medizinisch versorgt zu sein. Fast 90 Prozent vermuten, dass ihre Kasse bald nicht mehr alle für sie wichtigen Leistungen übernimmt. Für den «Gesundheitsmonitor» befragt die Bertelsmann-Stiftung zwei Mal pro Jahr 1500 Versicherte und ein Mal im Jahr Ärzte.

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