Die Glasgow Coma Scale (Abk. GCS) ist eine einfache Skala zur Abschätzung einer Bewusstseinsstörung. Dieses verbreitetste Bewertungsschema zur Beschreibung der Bewußtseinslage wurde in Glasgow, Schottland entwickelt. Es gibt drei Rubriken, für die jeweils Punkte vergeben werden:
- Augenöffnung
- Beste sprachliche Antwort auf Ansprache
- Beste motorische (Bewegungs-) Reaktion
Die maximale Punktzahl ist 15, die minimale 3 Punkte. Die Glasgow Coma Scale findet z.B. bei der Einschätzung der Schwere eines Schädel-Hirn-Traumas, aber auch allgemein in der Neurologie Verwendung.
Bei weniger als 8 erreichten Punkten kann von Intubationspflichtigkeit augegangen werden; nichtsdestoweniger sollte die Indikation zur Intubation großzügig gestellt werden.
Glasgow Coma Scale für Erwachsene
Augen öffnen
spontan |
4 Punkte |
auf Aufforderung |
3 Punkte |
auf Schmerzreiz |
2 Punkte |
keine Reaktion auf Schmerzreiz |
1 Punkt |
Beste verbale Kommunikation
konversationsfähig, orientiert |
5 Punkte |
konversationsfähig, desorientiert |
4 Punkte |
inadäquate Äußerung (Wortsalat) |
3 Punkte |
unverständliche Laute |
2 Punkte |
keine Reaktion auf Ansprache |
1 Punkt |
Beste motorische Reaktion
auf Aufforderung |
6 Punkte |
auf Schmerzreiz, gezielt |
5 Punkte |
auf Schmerzreiz, abnorme Abwehr |
4 Punkte |
auf Schmerzreiz, Beugeabwehr |
3 Punkte |
auf Schmerzreiz, Strecksynergismen |
2 Punkte |
keine Reaktion auf Schmerzreiz |
1 Punkt |
Einschränkungen
Die Verwendung der Glasgow Coma Scala ist bei Kindern unter einem Alter von 36 Monaten nur wegen der fehlenden verbalen Kommunikationsfähigkeit beschränkt einsetzbar. Deshalb wurde für jüngere Kinder die Pediatric Glasgow Coma Scale entwickelt. Als weitere Alternative bei Neugeborenen gibt es auch noch das APGAR-Schema. Auch bei pflegebedürftigen, desorientierten Menschen ist die GCS nur eingeschränkt aussagefähig.