Berlin (ddp). Unter bedrohlichen Veränderungen der Gefäße leidet fast jeder dritte Deutsche. Damit einhergehende Verengungen oder Erweiterungen der Schlagadern würden immer noch stark unterschätzt, sagte am Dienstag Andreas Gußmann, Kongress-Sekretär des 21. Gefäßchirurgischen Symposiums, das am Donnerstag in Berlin beginnt. Zu dem Kongress, der bis Samstag tagt, werden mehr als 500 Experten aus Deutschland und anderen europäischen Staaten erwartet. Rund 200.000 Menschen in Deutschland erleiden jährlich auf Grund eines Verschlusses eines hirnversorgenden Gefäßes einen Schlaganfall, wie Gußmann betonte. Die Tendenz sei steigend. Bei weit über einer Million Menschen liege eine Durchblutungsstörung der Beine vor, was zu Amputationen führt. Diese peripheren Gefäßverschlüsse, die zu 90 Prozent die Ursache für Beinamputationen sind, stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt des Kongresses, wie der Gefäßmediziner ankündigte. In Deutschland werden der seit 15 Jahren bestehenden Amputierten-Initiative e.V. zufolge jährlich etwa 40.000 Beine amputiert. Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) könnte die Hälfte der jährlichen Beinamputationen mit einer rechtzeitigen Intervention vermieden werden. Patienten mit einem amputationsbedrohten Bein würden oft gar nicht oder viel zu spät einem Gefäßmediziner vorgestellt, kritisierte Gußmann. Dabei könnten derartige Durchblutungsstörungen in einigen Fällen mit einem Bypass oder der Aufdehnung verkalkter Gefäße behoben werden. Bei Video-Lifeübertragungen aus drei Krankenhäuser in das Kongresszentrum können die Experten unterschiedliche Behandlungsformen wie Ballonaufdehnung und Bypasschirurgie mitverfolgen. Auch der Fachpflegetag für Schwestern und ambulantes Pflegepersonal am Donnerstag beschäftigt sich mit Amputationen. Internet: www.gefaesschirurgie-ostwest.de

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