Was würde das für den Verbraucher bedeuten und was sollte er tun, damit er auch dann gesund bleibt, wenn "das Huhn" krank ist? Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat Fragen besorgter Verbraucher aufgegriffen, mögliche Risiken unter die Lupe genommen und praktische Hygienetipps für Haus und Küche zusammengestellt. Die wichtigste Botschaft: Auch dort, wo die Vogelgrippe seit Jahren kursiert, wurde bislang kein Fall beschrieben, in dem die Infektion über Lebensmittel auf den Menschen übertragen wurde. Weil das Virus nicht besonders stabil ist, kann jeder Verbraucher aktiv dazu beitragen, dass die Lage auch so bleibt.
Die Vogelgrippe ist eine hochansteckende Tierseuche, die vor allem für Hühner und Puten gefährlich ist. Die Krankheit verläuft rasant, die meisten Tiere verenden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Geflügelfleisch oder Eier aus infizierten Beständen in den Handel gelangen, bevor die Infektion erkannt wurde, ist deshalb ausgesprochen gering. Bei Enten und Gänsen verläuft die Krankheit langsamer. Hier kann deshalb nicht völlig ausgeschlossen werden, dass vor dem Ausbruch der Krankheit noch Produkte bereits infizierter Tiere in den Handel gelangen. Wenn es zu Infektionen in deutschen Geflügelbeständen käme, sollten Verbraucher deshalb "auf Nummer sicher gehen" und den Empfehlungen folgen, die das BfR schon heute für den Fall ausspricht, dass Nutzgeflügel betroffen ist.Diese Empfehlungen basieren darauf, dass das Vogelgrippe-Virus nicht sehr stabil ist. Das gilt sowohl für das Händewaschen mit Wasser und Spülmittel als auch für hohe Temperaturen. Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukte, die im Kern auf 70 °C erhitzt wurden, sind deshalb im Hinblick auf eine Infektionsübertragung ebenso sicher wie hartgekochte Eier. Darüber hinaus gelten dieselben im Folgenden aufgeführten Hygieneregeln, mit denen auch Salmonellen- oder Campylobacter-Infektionen wirksam vermieden werden können.
Vogelgrippe kann grundsätzlich auch auf Menschen übertragen werden. Dafür ist allerdings ein intensiver Kontakt zwischen Mensch und Tier erforderlich. Das Virus kann beispielsweise über Staubpartikel (aus dem Federkleid infizierter Tiere oder getrocknetem Kot) oder über Tröpfchen eingeatmet werden. Direkter Kontakt mit erkrankten oder toten Tieren sollte deshalb konsequent vermieden werden. Ein weiterer Infektionsweg ist der Schleimhautkontakt. Wer mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen in Berührung gekommen ist, sollte sich deshalb die Hände gründlich mit Wasser und Spülmittel waschen.Wenn Sie diese Tipps befolgen, können sie Infektionen mit vielen krankmachenden Keimen vermeiden.
Bundesinstitut für Risikobewertung