Am frühen Morgen muss der Körper in Schwung kommen. Dazu steigt der Blutdruck, und auch der Stresshormonspiegel klettert in die Höhe. Für Menschen, die ohnehin unter Bluthochdruck leiden, kann das der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt: Das Herz versagt, oder es kommt zum Hirninfarkt. Das Risiko, an einer solchen Herz-Kreislauf-Krise zu sterben, ist daher morgens besonders groß.
Unklar war jedoch bisher, ob die innere Uhr des Menschen hier die entscheidende Rolle spielt oder ob der Stress, aufzustehen und sich in den Tag zu stürzen, allein die Gefahr erhöht.Die innere Uhr besteht aus einem komplexen Satz von Genen, die im Gehirn ihre Wirkung entfalten. Sie justiert auf molekularer Ebene unter anderem Verhalten, Körpertemperatur und Stoffwechsel des Menschen. Forscher vermuten nun, dass diese Zentraluhr mit untergeordneten Moleküluhren in fast allen Körpergeweben in Verbindung steht.
Forscher der University of Pennsylvania haben dazu Mäuse untersucht, deren Gene für die Zentraluhr ausgeschaltet waren. Dabei zeigte sich, dass neben der Blutdruckregulation normalerweise auch bestimmte Gene von dieser inneren Uhr gesteuert werden, die für die Produktion spezieller Stresshormone zuständig sind. Diese sogenannten Katecholamine bereiten den Körper in Gefahrensituationen auf eine Flucht- oder Kampfreaktion vor.