Hamburg (ddp). Eine kleine Unachtsamkeit beim Zwiebelhacken genügt, schon hat man sich mit dem Messer eine Schnittwunde zugefügt. Häufig reicht bei solchen Missgeschicken ein Pflaster aus, um die Wunde zu versorgen. Blutet die Verletzung stark, sollte man einen Druckverband anlegen. „Das Abbinden von Wunden ist nur selten notwendig”, sagt Karsten Christoph Lindenstromberg, Notarzt der Johanniter-Unfall-Hilfe in Hamburg. Andernfalls wird die betroffene Stelle nicht mehr mit Blut versorgt, es kann zu Gewebeschäden kommen. „In 90 Prozent der Fälle genügt ein Druckverband, um selbst starke Blutungen zu stoppen”, erklärt Lindenstromberg. Bei einem solchen Verband legt man auf die Wunde zunächst eine Kompresse und fixiert darauf straff ein oder zwei Verbandpäckchen mit einer Mullbinde. „Nur wenn zwei Verbandpäckchen nicht ausreichen, um die Blutung zu stillen, muss man die Verletzung abbinden”, sagt Notarzt Lindenstromberg. In diesem Fall wird die Arterie am Oberarm oder am Oberschenkel zunächst mit den Fingern, später mit einem Druckpolster abgedrückt. Das Polster fixiert man mit einem Dreiecktuch oder notfalls mit einem Gürtel. Auf jeden Fall muss sofort der Rettungsdienst alarmiert werden. Das Anlegen von Verbänden und andere lebensrettende Sofortmaßnahmen lernt jeder Fahranfänger bei einem Pflichtkurs. Rettungsmediziner wie Lindenstromberg raten, die Erste-Hilfe-Kenntnisse mindestens alle drei Jahre aufzufrischen. Hilfsorganisationen wie die Johanniter-Unfall-Hilfe oder das Deutsche Rote Kreuz bieten Lehrgänge an.

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