Asthmamittel können möglicherweise tödlich sein. Forscher der beiden angesehenen US-Universitäten Stanford und Cornell haben 19 Studien ausgewertet, die das Risiko der Atemwegs-Medikamente an insgesamt 33 826 Patienten untersucht hatten.
Das Ergebnis ist erschreckend: Die weit verbreiteten so genannten Beta-Agonisten erhöhten die Gefahr, an Asthma zu sterben, um das 3,5-fache. Das Risiko, in ein Krankenhaus eingeliefert zu werden, stieg für Anwender um das 2,5-fache. Riskant sind demnach die Medikamente Serevent und Advair des Pharmakonzern GlaxoSmithKline sowie Foradil von Novartis. Die Studie erschien in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift „Annals of Internal Medicine”.Die Asthma-Medikamente weiten verengte Atemwege von Patienten und lindern damit die Symptome der Krankheit. Betroffene können besser Luft holen. Gleichzeitig scheinen die Sprays den Wissenschaftlern zufolge jedoch die Entzündung in den Bronchien zu verstärken – und damit die eigentliche Ursache der Krankheit zu verschlimmern.
„Wer Asthmasprays benutzt, muss deshalb immer auch Cortikoide einnehmen, die die Entzündung hemmen”, betont Carl-Peter Criée, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Atemwegsliga und Mediziner am Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende. Bei bisherigen Studien starben ihm zufolge immer nur jene Asthmatiker, die ihre Atemwegs-Entzündung nicht behandelt haben.