Mehr als 50 Prozent alle Asthmapatienten zeigen die Symptome eines Anstrengungsasthmas, d.h. bei körperlicher Belastung verengen sich die Atemwege und es kommt zur Atemnot. Aus Angst vor diesen Folgen meiden viele Betroffene sportliche Aktivitäten. Besonders besorgt sind die Eltern asthmakranker Kinder - jedes dritte betroffene Kind ist vom Sportunterricht befreit. Doch durch diese Vorsicht wird das Gegenteil erreicht: Je weniger Asthmatiker trainiert sind, desto niedriger ist die Schwelle für das Auftreten von Atemproblemen. Durch ein angemessenes körperliches Training hingegen wird nicht nur die Leistungsfähigkeit der Betroffenen erhöht, sondern auch die Anfallshäufigkeit sowie die Dosis der Dauermedikation kann dadurch reduziert werden. Und auch die psychische und soziale Entwicklung des Kindes wird durch den Sport positiv beeinflusst. Wichtig dabei ist jedoch, dass das Kind lernt, sich selbst richtig einzuschätzen, dass Überanstrengungen vermieden werden und dass die Leistungsfähigkeit langsam aufgebaut wird. Eine allgemeine Befreiung asthmakranker Kinder vom Schulsport kann somit nicht empfohlen werden. Ausnahmen sind: Infektionskrankheiten, starker Allergenkontakt (z.B. während der Pollenflugzeit) oder nach einem Asthmaanfall (die gewohnten Peak-Flow-Werte müssen erst wieder erreicht werden). Zudem muss das Kind für Notfälle immer sein Bedarfsmedikament dabei haben und der Sportlehrer sollte über die Krankheit des Kindes informiert sein. Und auch in der Freizeit ist kein Sportverbot notwendig. Vor Aufnahme des Trainings sollte jedoch ein Arzt zu Rate gezogen werden, um abklären zu lassen, ob bestimmte Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten sind.
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