Wissenschaftler des Fred Hutchinson Krebsforschungszentrums in Seattle konnten jetzt in einer Studie mit fast 800 Teilnehmerinnen zeigen, dass übergewichtige Frauen - im Vergleich zu schlanken Personen - ein 60 Prozent erhöhtes Risiko haben, trotz der Einnahme der Pille schwanger zu werden. Bei extremer Adipositas erhöht sich der Wert sogar auf 70 Prozent. Das Team von Victoria Holt wertete Gewicht und Body Mass Index (BMI) von 284 Frauen aus, die trotz der Verhütung mit der Pille schwanger wurden, und verglich die Daten mit den Werten von 533 Frauen ohne ungewollter Schwangerschaft. Ab einem BMI von 25 spricht man von Übergewicht, ab einem Wert von 30 beginnt die Fettleibigkeit. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass ab einem BMI von 27,3 ein deutlicher Zusammenhang zwischen Gewicht und Schwangerschaft trotz Pille besteht. Mehrere Ursachen können nach Aussage von Victoria Holt dafür verantwortlich gemacht werden. Zum einen haben übergewichtige Menschen einen erhöhten Stoffwechsel, wodurch in der Regel die Wirkdauer von Medikamenten verkürzt wird. Auch die Wirkung der Pillenhormone wird dadurch beeinflusst. Eine weitere Erklärung ist die erhöhte Produktion von Leberenzymen bei Übergewichtigen, was zu einem schnelleren Abbau der Wirkstoffe führt. Ursache könnte aber auch sein, dass die Pillenhormone bei fülligen Frauen sehr schnell ins Fettgewebe eingelagert werden und somit nicht im Blutkreislauf vorhanden sind, wo sie ihre eigentliche Wirkung entfalten.

Die Mediziner warnen übergewichtige Frauen jedoch davor, stärker dosierte Pillenpräparate einzunehmen, um eine Schwangerschaft möglichst sicher zu verhindern. Die Nebenwirkungen dieser Präparate wie z.B. die Gefahr für Herz-Kreislauf- Erkrankungen ist bei dicken Frauen nämlich besonders hoch. Sinnvoller ist es, zusätzlich andere Verhütungsmittel wie z.B. Kondome zu verwenden oder besser noch abzuspecken.

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