Berlin (ddp). Tuberkulose ist vielfach aus dem Bewusstsein verschwunden. Dennoch sterben jährlich mehr als 250 Menschen in Deutschland an der Lungenkrankheit. „Die Zahl dürfte sogar um einiges höher liegen, denn Tuberkulose wird vielfach nicht erkannt”, sagt Professor Robert Loddenkemper, Generalsekretär des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose. Besonders hoch ist das Erkrankungsrisiko bei älteren Menschen. „Wer mindestens drei Wochen unter nicht erklärbarem Husten leidet, sollte sich von einem Lungenfacharzt untersuchen lassen”, rät Loddenkemper. Erste Hinweise auf Tuberkulose kann ein Röntgenbild geben. Zusätzlich wird die Diagnose mithilfe von bakteriologischen Untersuchungen erstellt. Wird Tuberkulose festgestellt, hilft eine Kombination verschiedener Antibiotika. „Um Resistenzen vorzubeugen, erhält der Patienten vier Wirkstoffe zugleich”, sagt der Lungenfacharzt an der Lungenklinik Heckeshorn in Berlin. Die Therapie dauert sechs Monate. Übertragen wird die Krankheit als Tröpfcheninfektion. Allerdings bedeutet nicht jeder Kontakt zu einem Infizierten auch automatisch die Ansteckung. Voraussetzungen für eine Infektion sind unter anderem eine gewisse Erregermenge und die ausreichende Dauer und Intensität des Kontaktes.
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