Mainz (ddp). Knapp die Hälfte aller Vergiftungen kommt durch versehentliche oder absichtliche Einnahme von Medikamenten zustande. Das geht aus dem Jahresbericht 2005 des Giftinformationszentrums für Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz in Mainz hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Demnach verbuchte die an der Mainzer Universität angesiedelte Beratungsstelle, die rund um die Uhr besetzt ist, im vergangenen Jahr insgesamt 25.000 Beratungen. Damit sei das Beratungsaufkommen in den beiden Bundesländern seit fünf Jahren stabil. Fast 90 Prozent der dokumentierten Vergiftungsfälle passierten in häuslicher Umgebung. Die meisten Anfragen betrafen Vergiftungen durch Medikamente (35 Prozent). Häufige Vergiftungsauslöser waren zudem Pflanzen (17 Prozent) sowie Chemikalien und Pflanzenschutzmittel (20 Prozent). In rund 48 Prozent der Fälle waren Kinder betroffen, in rund 51 Prozent Erwachsene. Dabei machten Suizidversuche bei den Erwachsenen fast die Hälfte der Fälle aus. Bei jungen Leuten zwischen 17 und 25 Jahren war besonders häufig der Missbrauch verschiedener Substanzen als Droge Ursache für die Vergiftung. Bei kleinen Kindern bis vier Jahren ist die häufigste Ursache von Vergiftungen die versehentliche Einnahme von Medikamenten, Pflanzen oder Haushaltsmitteln. Der Notruf des Giftinformationszentrums ist rund um die Uhr erreichbar unter der Telefonnummer 06131/19240. (giftinfo.uni-mainz.de)

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