Alleinsein treibt den Blutdruck in die Höhe, fanden US-Forscher heraus. Damit steigt automatisch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Wie groß der Einfluss der psychischen Verfassung auf die Gesundheit ist, haben US-Forscher einmal mehr gezeigt: In einer Studie mit rund 230 Teilnehmern zwischen 50 und 68 Jahren fanden sie heraus, dass Einsamkeit einer der wichtigsten Risikofaktoren für einen erhöhten Blutdruck ist.

Dazu maß das Team um Louise Hawkley von der Universität Chicago den Blutdruck der Teilnehmer und beurteilte anhand eines Fragenkatalogs, wie einsam sich die Testpersonen fühlten. Außerdem ermittelten die Forscher das Gewicht sowie den Alkohol- und Tabakkonsum der Teilnehmer und ob sie Blutdrucksenker einnahmen.

Soziales Netz so wirksam wie Sport

Das Ergebnis: Menschen, die sich selbst als einsam einstuften, zeigten Blutdruckwerte, die im Schnitt um 30 Punkte über denen von nicht einsamen Teilnehmern mit vergleichbarem Alters und ähnlichem Lebenswandel. Mit zunehmendem Alter verstärkte sich der Effekt. Damit hat ein intaktes soziales Netz offenbar einen ebenso positiven Einfluss auf den Blutdruck, wie Gewichtsreduktion und regelmäßiger Sport.

Das macht sich bereits bei jüngeren Personen bemerkbar: Frühere Studien hatten enthüllt, dass der Widerstand gegen den Blutfluss in den Gefäßen einsamer Probanden höher war, als der in den Gefäßen nicht einsamen Testteilnehmer. Über Jahre hinweg kann dies zu Bluthochdruck führen.

Stress hemmt den Blutfluss

Als mögliche Ursache für den erhöhten Blutdruck einsamer Menschen vermuten die Forscher deren schlechtere Möglichkeiten, Stress zu verarbeiten: "Menschen, die allein sind, regieren in schwierigen Situationen eher passiv. Ihnen fehlen die emotionale Unterstützung und Hilfestellung um ihre Probleme zu lösen, die Menschen mit sozialem Netz zur Verfügung stehen", beschreibt Co-Autor John Cacioppo die Zusammenhänge. Menschen, die gute soziale Kontakte hätten, empfänden Probleme zudem häufiger als Herausforderung und seltener als Bedrohung, so der Psychologe.

Die Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Psychology and Aging".
Quelle: focus.msn.de

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