Eine Hepatitis C lässt sich medikamentös mittlerweile zwar einigermaßen beherrschen - eine Prävention der Krankheit ist jedoch leider nach wie vor nicht möglich. Kanadischen Forschern gelang es jetzt, mit einem Impfstoff das Immunsystem speziell gegen den Erreger zu aktivieren.

In Deutschland sind etwa 0,4 bis ein Prozent der Bevölkerung Träger des Hepatitis--Virus und die Erkrankung ist nach Alkoholmissbrauch die zweithäufigste Ursache von Leberzirrhose und Leberkrebs. Das Virus wird in erster Linie durch Blut und Blutprodukte übertragen. Die Entwicklung eines Impfstoffs war bislang an der Vielfältigkeit des Erregers und seiner sich ständig ändernden Oberflächenstruktur gescheitert.

Wissenschaftler der Universität in Saskatchewan entdeckten kürzlich jedoch ein Protein, das sich fast unverändert in allen Varianten des Virus befindet. Sie verbanden das Eiweiß mit so genannten dendritischen Zellen, jenen Zellen, die in der Lage sind, eine primäre Immunantwort im Körper hervorzurufen. Anschließend wurde der Protein-Zellkomplex in Mäuse injiziert und die Tiere im zeitlichen Abstand dazu mit dem Hepatitis C Virus infiziert. Es zeigte sich, dass ihr Immunsystem spezifisch auf den Erreger reagierte und ihn gezielt zerstörte.

Nach Meinung der Forscher besteht somit eine Möglichkeit des vorbeugenden Impfschutzes. Außerdem könnte diese Art der Immunstimulation auch Patienten mit chronischer Hepatitis C Infektion hilfreich sein, da bei der Erkrankung die Funktion der eigenen dendritischen Zellen nur unzureichend ist und die zugeführten Zellen das Immunsystem wieder stimulieren könnten.
Quelle: J. Gen. Virol. 87, 1-10 (2006)

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