Statt auf Hormone setzen viele Frauen in den Wechseljahren auf alternative Therapien wie pflanzlichen Hormonersatz. Die Wirksamkeit ist allerdings fraglich.

Hitzewallungen, Reizbarkeit, Schlafstörungen – die Liste der Wechseljahrsbeschwerden ist lang. Rund vierzig Prozent der Frauen in der Menopause suchen ärztliche Hilfe gegen die unangenehmen Begleiterscheinungen. Lange Zeit verschrieben die Mediziner synthetische Hormone gegen fliegende Hitze und andere Symptome. Doch seit sich Studien häufen, nach denen die Hormonkuren mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko einhergehen, sind Frauen und Mediziner verunsichert.

Anne Nedrow und ihre Kollegen von der Oregon Health and Science University in Portland, haben rund 70 Studien ausgewertet, die alternative Behandlungsmethoden für Wechseljahrsbeschwerden untersuchten. Ein großer Teil erforschte beispielsweise die Wirksamkeit von Vitaminen, pflanzlichen Präparaten, Proteinen oder speziellen Diäten. Andere befassten sich mit Meditation, Osteopathie, Magnettherapie, traditioneller chinesischer Medizin oder Ayurveda.

Zweifelhafte Wirkung

Die Bilanz, die die Forscher ziehen, ist ernüchternd: Keine der alternativen Behandlungsmethoden könne wirklich empfohlen werden, schreiben die Wissenschaftler. Selbst die Wirkung der so genannten Phytohormone, auf die viele ihre Hoffnung setzen, scheint zweifelhaft. Diese beispielsweise aus Sojaprodukten gewonnenen Stoffe sollen ähnlich wie menschliche Hormone wirken, jedoch weniger Nebenwirkungen haben. Von den 15 qualitativ hochwertigen Studien, die die Wirksamkeit dieser pflanzlichen Hormonpräparate untersuchten, kommen nur vier zu einem positiven Ergebnis.

Starker Placeboeffekt

Allerdings sei der Placeboeffekt in allen Studien hoch gewesen, schreiben die Forscher. Das gilt nicht nur für die alternativen Therapien: Auch Studien, in denen die Wirkung von synthetischen Hormonen untersucht wurde, berichten die Frauen, die nur ein Scheinmedikament erhalten hatten, dass sich die Beschwerden halbiert hätten.

Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Forscher in den „Archives of Internal Medicine”.

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