Reichlicher Alkoholgenuss bringt Engländer zehn Monate früher ins Grab. Besonders tief schauen die Menschen im Norden des Landes ins Glas.

„Binge drinking” nennt sich das Freizeit-Trinken bis zum Exzess auf Englisch. Im Deutschen spricht man weniger charmant von Besäufnis oder Kampftrinken. Dieses besonders in England beliebten Wochenend-Vergnügens hat sich nun eine Studie der Universität Liverpool angenommen. Sie kam zu einem erschreckenden Ergebnis: Wer immer wieder bis zum Vollrausch trinkt, beeinträchtigt seine Lebenserwartung beachtlich. Demnach sterben Männer in England durchschnittlich zehn Monate früher, weil sie zu viel trinken. Für Frauen kommt der Tod fünf Monate früher. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt auf der britischen Insel für Männer bei 76 Jahren, für Frauen bei 81 Jahren.

Alkohol-Hochburg Nordengland

Der Untersuchung zufolge trinkt fast jeder fünfte erwachsene Engländer (18,2 Prozent) an mindestens einem Abend pro Woche mehr als 2,2 Liter Bier. Was die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf die Lebenserwartung betrifft, gab es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen. Besonders drastisch wirkt sich der Alkoholkonsum im Norden des Landes aus. In der nordenglischen Stadt Blackpool sterben Männer 23 Monate und Frauen 13 Monate früher, weil sie zu viel trinken. Studienleiter John Ashton sagte, der Alkohol sei zu „einer der größten Gefahren für die Gesundheit geworden”.

Auch wenn für Deutschland im Moment keine entsprechende Untersuchung vorliegt, würden die Ergebnisse vielleicht nicht besser ausfallen. Denn beim Pro-Kopf-Verbrauch von Alkohol liegt Deutschland im europaweiten Vergleich noch knapp vor Großbritannien.
Quelle: focus.msn.de

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