Wissenschaftler der University of Helsinki haben in Tierversuchen nachgewiesen, dass ein Schlafdefizit für den Körper eine Bedrohung darstellt. In der Studie wurden die Auswirkungen einer extra Portion Schlaf auf zellulärer Ebene im Gehirn der Versuchstiere untersucht. Ziel war es, die Gehirnareale zu identifizieren, die Informationen über die Dauer des Wachzustandes speichern und, wenn nötig, das Schlafbedürfnis erhöhen. Nach Mitteilung der Wissenschaftler registriert bei langanhaltenden Wachzuständen das basale Vorhirn eine Anhäufung von Adenosin, einem Indikator für Stoffwechselzustände. Diese Substanz spielt anscheinend bei der Initiierung des Erholungsschlafes eine große Rolle. "Gemäß unseren letzten Untersuchungen erhöht sich die Konzentration von Stickstoffoxid genau in diesem Bereich des Gehirns und führt zur Einleitung des Erholungsschlafes", berichtet die Studienleiterin Tarja Stenberg. "Überraschend war für uns die Erkenntnis, dass die Steigerung des Stickstoffgehalts durch das so genannte iNOS-Enzym ausgelöst wird, welches eigentlich im Gehirn überhaupt nicht präsent ist, außer bei der Abwehr von Entzündungen", bestätigt die Expertin. Die Anwesenheit des iNOS- Enzyms entspricht normalerweise einer Schutzmaßnahme des Organismus, die aktiviert wird, um sich gegen Viren, Bakterien oder auch Stress zur Wehr zu setzen. "Dass dieses Enzym nun aber auch bei der Absenz von Schlaf im Gehirn nachgewiesen werden konnte, ist besorgniserregend. Denn es bedeutet, dass zu wenig Schlaf vom Körper als Bedrohung eingestuft wird", so die Schlussfolgerung von Stenberg.
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