Zehn Prozent aller Neuinfektionen mit dem Aids- Erreger in Deutschland gehen nach Angaben der Bundesärztekammer auf so genannte resistente HI-Viren zurück. Dadurch seien die Behandlungsmöglichkeiten der HIV-Infektion stark zurückgegangen, warnten Experten der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft am Samstag in Berlin. Resistenzen sollen auch zunehmend bei Bakterien wie Pneumokokken und Staphylokokken aufgetreten sein, was deren Behandlung erschwere.

«Hierfür ist wesentlich der verbreitete irrationale und überflüssige Einsatz von Antibiotika verantwortlich», kritisierte der Vorsitzende der Kommission, Bruno Müller-Oerlinghausen mit Blick auf die Bekämpfung von Bakterien. Problematisch sei auch die Stagnation der industriellen Forschung auf dem Gebiet der Antibiotika.

Für fortgeschritte HIV-Infektionen gebe es seit Mitte der 90er Jahre eine Therapie, mit der HIV zu einer behandelbaren chronischen Infektionskrankheit geworden sei. Erstmals sei 2005 jedoch die Zahl der Neuinfektionen mit dem Aids-Erreger in Deutschland gestiegen, hieß es. Als Hauptursachen wurden zunehmende Sorglosigkeit und die Annahme, die Krankheit sei durch neue Therapien heilbar, genannt. Eine völlige Abtötung der Viren sei aber noch nicht möglich, betonte ein Vertreter der Berlin Charité.
(Internet: www.bundesaerztekammer.de)

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