Greifswald (ddp). Ein Proteinkleber nach dem Vorbild des Miesmuschel-Wirkstoffs könnte bei der Heilung von Wunden und zerstörten Knochen helfen. Der biologisch abbaubare Klebstoff ist eines der Ergebnisse eines landesweiten Forschungsschwerpunktes zur Entwicklung neuer mariner Wirkstoffe und Biomaterialien, wie die beteiligte Universität Greifswald am Mittwoch mitteilte. Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Rostocker Universität wurden dabei vor allem verschiedene Wirkstoffe aus rund 300 verschiedenen marinen Organismen wie Algen, Muscheln und Schnecken untersucht. Der entwickelte künstliche Klebstoff ähnelt jenem Substrat der Muschel, mit dem sich das Meerestier an Holz und Metall festhält. Im Vergleich zum originalen Kleber hat das Produkt zwar eine geringere Haltkraft. Versetzt mit Enzymen aus holzzerstörenden Pilzen wird die Wirkung jedoch deutlich erhöht. Der Proteinkleber könnte das Verheilen innerer Wunden nach chirurgischen Eingriffen oder verletzter Knochenteilen beschleunigen. Nach einer Verträglichkeitsprüfung seien schon bald die ersten Anwendungen möglich, hieß es. Der Landesforschungsschwerpunkt wurde bis Ende 2005 drei Jahre lang mit mehr als drei Millionen Euro gefördert. Neben dem Muschel-Klebstoff wurden in Meeresorganismen auch Enzyme zur Hautbehandlung entdeckt. Während des Projekts haben sich zwei Firmen mit eigenen Forschungsergebnissen ausgegründet, zehn Arbeitsplätze wurden dadurch geschaffen.
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