Bild: Zecke
Das Landesgesundheitsamt in Baden-Württemberg untersuchte 9.189 Zecken. Je nach Region fanden sich bis zu 2,3 Prozent Tiere, die den FSME-Erreger in sich trugen. In den achtziger Jahren befand sich die Anzahl noch im Promillebereich. Die Infektionsgefahr liegt heute also 20 Prozent über der von vor 20 Jahren. Entsprechend steigt auch die Zahl der FSME-Erkrankungen. Früher gab es in Deutschland keine hundert Fälle im Jahr, 2005 waren es mehr als 500 Fälle. Das Zeckenvorkommen weitet sich anscheinend aus. Vor Jahren waren die Hauptvorkommen in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns. Jetzt finden sich auch in anderen, bisher nicht auffälligen Gebieten bei 0,8 Prozent der Zecken FSME-Erreger.
In 70 Prozent der Fälle merkt der Betroffene eine Infektion mit dem FSME-Erreger nicht. 30 Prozent erkranken an der sogenannten „Sommergrippe”. Lediglich bei 10 Prozent springt das Virus auf das Nervensystem über. Die Symptome kann der Arzt medikamentös lindern, das Virus aber nicht zerstören. Eine Impfung hilft. Der Impfstoff ist ebenso gut verträglich wie wirksam.
In Baden-Württemberg kommt bei 14 bis 24 Prozent der Zecken das sog. Bakterium „Borrelia burgdorferi” vor, jede vierte gibt den Erreger an den Menschen beim Biss weiter. Diese Bakterien können sich im betroffenen Körper auf den gesamten Organismus ausbreiten und jedes Organ oder Gewebe beschädigen. Deswegen ist die Lyme-Borreliose eine multisystemische Erkrankung. Der Verlauf der Krankheit beginnt mit Hautrötung, anschließend kann eine Sommergrippe folgen. Währenddessen breitet sich das Bakterium auf die verschiedenen Organe aus. Heftige Schmerzen können entstehen, wenn sich der Erreger in den Gelenken oder im Nervensystem festsetzt. Eine Impfung gegen diese Art der Erkrankung gibt es leider nicht, aber sie lässt sich gut mit einer Antibiotika-Therapie behandeln.
Das Beste ist, die Zecke erst gar nicht zu dicht an sich heranzulassen und die Kleidung sollte möglichst viel Haut bedecken. Auf heller Kleidung sind die kleinen Spinnentiere zudem leichter auffindbar. Schütteln sie die Kleidung nach dem Spaziergang gut aus. Eine Dusche und das gründliche Absuchen des gesamten Körpers tun ihr übriges zur Vermeidung von Bissen dieser unangenehmen Tiere.
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