New Jersey (ddp). Erröten im Gesicht ist nicht eine Folge des erhöhten Blutzuflusses, sondern entsteht durch einen verlangsamten Abfluss des Blutes. Angst davor zu haben, rot zu werden, verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Das schließen australische Forscher aus Untersuchungen an 16 Freiwilligen, die nach eigenen Angaben häufig besorgt sind, sichtbar rot zu werden. Die Forscher untersuchten den Blutfluss in den Gesichtern dieser Probanden, während diese unangenehme Aufgaben zu erledigen hatten, und verglichen diese Werte mit denen von ebenfalls 16 Versuchsteilnehmern, die nicht zum Rotwerden neigen. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher um Peter Drummond von der Murdoch-Universität in Perth im Fachmagazin „Behaviour Research and Therapy” (Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1016/j.brat.2006.06.012). Für den Versuch führten die Probanden Telefonate mit fremden Personen und hielten Reden, deren Aufzeichnung sie sich nachher anhören mussten. Die Personen, die zum Erröten neigen, reagierten mit mehr Unbehagen und erwartungsgemäß mit einem roten Kopf. Bei der Erledigung der unangenehmen Aufgaben stellten die Forscher bei beiden Versuchsgruppen einen erhöhten Blutfluss im Gesicht fest. Allerdings unterschied sich diese erhöhte Blutzufuhr bei beiden Gruppen kaum. Bei den Versuchsteilnehmern, die zum Erröten neigen, dauerte es jedoch länger, bis dieses Blut wieder aus dem Gesicht verschwand. Der Effekt führt dazu, dass die Rötung im Gesicht sichtbar wird, sagen die Forscher. Die genauen Abläufe, die dazu führen, dass das Blut länger im Gesicht bleibt, sind noch nicht geklärt. Möglicherweise reagieren die feinen Blutgefäße im Gesicht der zum Erröten neigenden Personen intensiver auf sozialen Stress und halten das Blut länger zurück. Die Angst vor dem Rotwerden könnte einen zusätzlichen Stresseffekt auslösen, der dazu führt, dass das Erröten länger anhält, sagen die Wissenschaftler.

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