Der Wechsel vom langen und kalten Winter zum Frühling kann für Allergiker und Wetterfühlige in diesem Jahr besonders unangenehm werden.

Ob es schon zum kalendarischen Frühlingsbeginn am 20. März mit der lauen Luft klappt, ist fraglich. Fest steht aber, dass der Wetterumschwung nach dem langen Winter drastischer ausfallen wird als in den Vorjahren. Das erklärt der Medizin-Meteorologe Klaus Bucher vom Deutschen Wetterdienst. Seine in Freiburg ansässige Abteilung untersucht die Auswirkungen des Wetters auf den menschlichen Körper.

Die Folgen eines rasanten Wetterwechsels sind für viele Betroffene ausgeprägte Frühjahrsmüdigkeit und erhöhte Allergiegefahr. "Die Frühjahrsmüdigkeit ist nichts anderes als eine Überforderung des Organismus", sagt Klaus Bucher. Der Körper muss sich umstellen, und das gelingt bei Temperatursprüngen weniger gut. Das betrifft nicht nur den Übergang zwischen Winter und Frühling, sondern auch starke Unterschiede innerhalb eines Tages. "In der nächsten Zeit kann es sein, dass morgens null Grad, mittags aber schon deutlich über zehn Grad herrschen", sagt der Wetterexperte. Da der Körper daran nicht gewöhnt ist, fühlen sich viele Menschen in diesen Tagen matt und schlaff.

Wetterumschwung bringt Pollen auf Trab

"Gegen die Frühjahrsmüdigkeit hilft, den Kreislauf schon frühzeitig anzuregen und regelmäßig Sport zu treiben", rät Klaus Bucher. Auch Wasser-Anwendungen nach Sebastian Kneipp hält er für ein gutes Rezept. Nach wenigen Tagen ist die Frühjahrsmüdigkeit in den meisten Fällen überwunden.

"Auch auf den Pollenflug kann der Wetterumschwung Auswirkungen haben", sagt der Medizin-Meteorologe. Derzeit gibt es vor allem in Süddeutschland einen starken Flug von Haselnusspollen. Der Blühbeginn der sechs wichtigsten allergieauslösenden Blütenpollen – Hasel, Erle, Birke, Süßgräser, Roggen und Beifuß – schwankt witterungsbedingt bis zu sechs Wochen. Es kann daher zu Überlagerungen des Pollenflugs mehrerer Frühjahrsblüher kommen, die sonst nacheinander unterwegs sind. Das erhöht die Allergiegefahr.
Quelle: dpa

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