Eine von der US-Regierung finanzierte Studie an der John Hopkins School of Medicine hat jetzt eine mögliche Erklärung dafür gefunden, warum doppelt so viele Männer wie Frauen Amphetamine schlucken: Das Aufputschmittel wirkt im Gehirn eines Mannes dreimal so stark. Die Entdeckung könnte zu neuen Strategien der Behandlung von Drogensucht und verschiedener Hirnerkrankungen führen.
Amphetamine fordern in erster Linie die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin im Mittelhirn. Der hormonähnliche Stoff beschleunigt den Herzschlag, erhöht den Blutdruck und steuert über das Gehirn die Motorik. Ist im Körper zu wenig Dopamin vorhanden, kann das zu Parkinson, Gedächtnisverlust oder Depressionen führen.„Die Tatsache, dass sich die subjektiven Aussagen der Probanden mit der wissenschaftlich dokumentierten Wirkung deckten, stützt die Annahme sehr, dass Männer stärker auf Amphetamine reagieren als Frauen”, sagt Studienleiter Gary Wand. Er hofft auch, dass die Untersuchung dazu beiträgt, mehr über geschlechtsspezifische Unterschiede für neuro-psychische Erkrankungen zu erfahren, die das Mittelhirn betreffen. Dazu gehören neben Parkinson auch Schizophrenie, Zwangsneurosen oder das Tourette-Syndrom.
Die Veröffentlichung der Studie erfolgt in der Juli-Ausgabe des Journal of Biological Psychiatry.